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Bundesratsinitiative – Identifizierungspflicht für Gamer geplant

Auf Spiele- und Videoplattformen sind viele Menschen mit einem Pseudonym unterwegs. Ginge es nach den Plänen von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, müssten die Betreiber großer Anbieter wie Twitch und Steam wohl zukünftig die Klarnamen ihrer Nutzer:innen erfassen.

Quelle: Bundesratsinitiative – Identifizierungspflicht für Gamer geplant

Rewe Online angetestet

(Dies habe ich im Namen einer guten Bekannten geschrieben)

Da Rewe jetzt Onlinebestellungen anbietet, wollte ich es ausprobieren. Ich habe also Anfang der Woche zwei Stunden lang Waren für ca. 135€ ausgewählt, für Samstag bestellt und per PayPal bezahlt.

Heute Morgen ergab es sich aber, dass ich Samstag nicht zuhause sein werde. Also rief ich die Kundenhotline an und bat um eine Änderung. Der Herr an der Hotline teilte mir mit, ich müsse die Änderung selbst über deren Website vornehmen, er könne es nicht. Ich loggte mich also ein und folgte den Anweisungen des Mitarbeiters.  Mich wunderte, dass beim Klicken auf Ändern die gesamte Bestellung erneut in den Warenkorb gelegt wurde und offensichtlich eine neue Bestellung angestoßen wurde. Es wurden nacheinander Lieferadresse, Lieferzeitpunkt und Zahlungsart abgefragt. Ich gab als Lieferzeitpunkt nächsten Dienstag an.

Als ich auf die PayPal Seite geleitet wurde, auf der ich erneut die Zahlung vornehmen sollte, stutzte ich und fragte den Mitarbeiter, wieso ich noch einmal zahlen soll. Seine Antwort war, ich könne jetzt abbrechen, die Änderung sei vorgenommen worden.

Heute – Freitagabend – bekam ich eine E-Mail, welche die Lieferung für Samstag(!) bestätigte. Ich rief sofort erneut die Hotline an und wollte das klären. Der Mitarbeiter leitete mich durch denselben Vorgang. Nach Klicken auf „Ändern“ meiner aktiven Bestellung wurde die komplette Bestellung in den Warenkorb gelegt. Ich solle den kompletten Vorgang wiederholen. Als ich abermals auf der PayPal Seite war und mit „Jetzt kaufen“ eine Zahlung über den alten Betrag erneut autorisieren sollte, sagte ich dem Mitarbeiter, dass ich das nicht tun werde, weil mein Konto dann erneut belastet werde. Er versuchte, mir zu erklären, dass ich einfach mal auf „Jetzt zahlen“ klicken solle, es werde nichts abgebucht.

Ich übergab dann an meinen Freund, einem IT-Profi, der selbst schon solche Zahlungsseiten programmiert hat, die ganze Zeit neben mir saß und mitgehört hatte. Er versuchte, dem Mitarbeiter zu erklären, dass sobald man auf der PayPal Zahlungsseite ist, dieser Betrag auch abgebucht werde. Er verneinte dies, das sei nun einmal die Vorgehensweise von Rewe Online und das werde „irgendwie“ geregelt, so sei es ihm mitgeteilt worden. Mehr konnte er uns auch nicht sagen.

Wir baten dann um eine Stornierung, weil halt am Samstag Niemand in der Wohnung sei. Er sagte uns, dass er die Stornierung sofort vornehmen werde.

Wenige Minuten später erhielt ich eine E-Mail von Rewe, dass der Auftrag storniert worden sei. Eine E-Mail von PayPal erhielt ich jedoch nicht.

Mein Bekannter riet mir, die PayPal Seite aufzurufen und nun sah ich, dass es sich bei der ersten Bestellung nicht um eine Zahlung, sondern um eine Autorisierung handelte, also nur die Erlaubnis, eine Abbuchung einzuleiten. Ich erinnerte mich nun auch, dass mir am Telefon gesagt wurde, die Abbuchung werde erst vorgenommen, wenn ich die Lieferung mit Unterschrift bestätigt hätte. Das hatte ich aber nicht richtig verstanden, weil ich diese Vorgehensweise nicht kannte.

Auf Anraten meines Bekannten nahm ich eine erneute Bestellung vor. Die vorher bestellten Waren wurden automatisch dem Warenkorb hinzugefügt. Ich durchlief den kompletten Bestellvorgang, wählte als Lieferzeitpunkt Dienstag – der Slot war noch frei, wurde also nie ausgewählt. Bei PayPal klickte ich auf „Jetzt zahlen“. Ein Check bei PayPal zeigte, dass ich jetzt zwei Autorisierungen erteilt hatte, wobei ich davon ausgehe, dass (hoffentlich) die erste Autorisierung nicht benutzt werden wird.

Erkenntnis:

Die Entwickler der Rewe Online Website haben einen sehr ungewöhnlichen und nicht kundenfreundlichen Weg gewählt, der dem bekannten Bestellvorgang von Amazon, Ebay und dergleichen völlig zuwiderläuft. Es wird bei einer Änderung derselbe Prozess genutzt wie bei einer neuen Bestellung, ohne irgendeinen Hinweis – offensichtlich aus Unkenntnis der Entwickler, es anders zu realisieren. Der Kunde muss glauben, er bestelle dieselbe Ware noch einmal, weil es an keiner Stelle Hinweise gibt. Ein Text am Anfang des Vorgangs in der Art „Aus technischen Gründen (= wir können es nicht besser) müssen Sie den Bestellvorgang noch einmal durchlaufen, Ihr Konto wird jedoch nicht erneut belastet“ würde hier für Klarheit sorgen.

Rewe Online scheint sich noch im Betastatus zu befinden.

Empfehlung:

  • Die Callcenter Mitarbeiter sollten besser ausgebildet werden, damit sie den Unterschied zwischen Zahlung und Autorisierung erklären können.
  • Auf der Website müssen an geeigneten Stellen leicht verständliche Anweisungen geliefert werden. Es ist tödlich, wenn ein Kunde an irgendeiner Stelle des Vorgangs nicht weiß, was er tun soll.
  • Der Prozess muss überarbeitet werden, damit z.B. bei einer Stornierung auch die Autorisierung bei PayPal gelöscht wird.

 

Star Trek Online – leider ein Flop

Monatelang habe ich – wie viele Tausende anderer Spieler/Trekkies – auf das erste MMORPG im Weltall unter der Lizenz von Star Trek gewartet.

Ich hatte die GOLD Edition bei Amazon UK vorbestellt, weil es dort sehr viel günstiger war. Zwei Tage, bevor es geliefert werden sollte, stornierte Amazon meine Preorder mit der Begründung, ihnen seien nicht genügend Spiele geliefert worden. Amazon DE erging es wohl genauso, beide nahmen das Spiel aus dem aktuellen Verkauf. Sofort wurde es von Drittanbietern für bis zu 80 Euro angeboten.

Eine Woche später erhielt ich dann meine SILVER Editition, auch aus UK, mit dem so heißbegehrten Borg Offizier als Beigabe. Damals dachte ich noch, das sei etwas Besonderes – später stellte sich heraus, dass außer der Kleidung nix Besonderes an dem NPC ist.

Nachdem das Installieren gefühlte 30 Minuten dauerte, lud das Spiel beim ersten Start glatte 1,1 GB Patch herunter, was bei 50-100 KB/s ca. 3 Stunden dauerte.

Danach konnte ich endlich meinen ersten Charakter erstellen, wobei sich mir gleich nicht so recht erschloss, wo denn die Unterschiede waren. Es wurde auch nichts dazu erklärt. Es gab eine Taktikerklasse (vermutlich Kämpfer), eine Ingenieursklasse (Gruppenunterstützung)  und eine Wissenschaftsklasse (die heilen kann). Ich nahm die letztere, weil ich immer sehr gern einen Heiler gespielt habe und legte los.

Ohne irgendeine Art von Tutorial findet man sich gleich mitten in einem Angriff der Borg wieder. So läuft man ein bissel durch die Gegend, beamt hier und dorthin und metzelt irgendwelche NPC nieder. Da der Captain des Schiffes, auf dem man Dienst tut, ums Leben kommt, wird man kurzerhand selbst zum Captain gemacht, allerdings im Range eines Fähnrichs. 🙂
Im Spiel wird nichts über die Spielmechanik oder die Skillung erklärt, das muss man sich aufgrund der Tooltips zusammenreimen. Und die sind deutsch und englisch gemischt und sagen so gut wie nichts aus.

Recht schnell hatte ich drei weitere Offz-Anwärter an meiner Seite bzw. unter meinem Kommando.  Man spielt also in einer Gruppe, wobei die NPC aber völlig automatisch und recht gut ihre Skills einsetzen. Man kann sich fast in die Ecke setzen und zusehen. Da unter ihnen auch ein Wissenschaftler war, heilte dieser automatisch bei jedem Bodenkampf, so dass mein Skill nutzlos war. Ich machte mir also einen neuen Charakter, diesmal einen “Kämpfer”.

Nach dieser Einführung bekommt man ein kleines Raumschiff, mit dem man dann Missionen erledigen kann. Das Spiel besteht also aus einem Bodenteil und einem Raumteil.

Und nun zu meinem  Urteil:

Bei einem MMO im Star Trek Universum habe ich grenzenlose Weiten, viele geheimnisvolle Rassen, Abenteuer, Verschwörung, epische Storys erwartet. Und natürlich eine zeitgemäße UI auf modernstem Stand der Technik.

Ich erwartete, dass sich vor mir eine epische Mission auftut, die ich wochenlang in kleinen Untermissionen verfolge, um schließlich zu irgendeinem entfernten Ziel zu gelangen. Eben so, wie man es von ST gewohnt ist: Reisen in unbekanntes Gebiet, dabei neue Personen/Rassen/Planeten kennenlernen, auf Herausforderungen verschiedenster Art treffen. Dabei bleiben Konflikte natürlich nicht aus, die man am besten mit diplomatischem Geschick, unter Umständen aber auch mit Gewalt löst. Hier käme ein Skillsystem wie in Fallout sehr gut zum Zuge. Wer besser in Diplomatie ist, der kann verhandeln, wer ein Kämpfer ist, “muss” die Waffen sprechen lassen oder es mit Drohungen versuchen.

Ob es Englisch oder Deutsch ist, die Server die ersten Tage ständig down sind oder die Grafiken suboptimal, das alles sind Kleinigkeiten, die schnell beseitigt werden können und die man von jedem Launch kennt.

Was mich aber wirklich stört (und was nicht eben mal wegzupatchen ist), sind die veraltete Spielmechanik und das Fehlen von Abenteuer, Storyline, MMO und RPG. Das Ganze fühlt sich an wie ein Sharewarespiel von vor 5-10 Jahren.

Die Fähigkeiten der Bodentruppe erinnern an Mass Effect, nur sehr sehr viel schlechter. Ich habe als Kämpfer mit Level 16 einen Nahkampfskill (mehr werden es wohl auch nicht), einen Standardschuss, den ich ständig drücken muss (kein Autoschuss), eine Spezialeigenschaft der jeweiligen Waffe wie Scharfschuss und eine Granate. Das ist alles an Skills. Dementsprechend läuft jeder Kampf gleich ab. Durchgehend auf die 1 hämmern, alle paar Sekunden auf die 2 und 5, das ist der gesamte Kampfablauf. Meine Offiziere kämpfen und heilen komplett selbständig, irgendeine Art von Denken ist nicht notwendig.

Der Raumkampf sollte ja eigentlich etwas ganz Besonderes sein, wenn man an Star Trek denkt. Doch es spielt sich wie ein Egoshooter in Zeitlupe. Obwohl man einen Waffenoffizier hat, muss man die Waffen wie beim Bodenkampf ständig wieder manuell auslösen und sich dabei noch in Zeitlupe um die eigene Achse oder um einen Gegner drehen. Da solche Kämpfe teilweise sehr lang dauern können, tun einem danach ziemlich die Finger/Hände weh. Ein Spieler meinte im Forum, das sei ideal für die Ausbildung eines Karpaltunnelsyndroms. Auf jeden Fall ist es lächerlich, dass der Captain eines taktischen Raumschiffs jeden einzelnen Schuss befehlen muss oder sogar selbst auslösen. Das Ganze macht auch nur Spaß, solange es neu ist. Danach ist es nur noch mühsam.

Bei einem Weltraumspiel ist die Navigation sehr wichtig, da man durch riesige Gebiete fliegt. Ich kenne so ziemlich alle Spiele dieses Genre (spiele seit 25+ Jahren); die Karten waren dreh- und zoombar, man konnte jeden Stern oder Planeten anklicken und bekam dann die einzelnen Anflugspunkte gezeigt oder wird sogar per Autopilot hingeführt. Und wie es in den neuesten MMO üblich ist, sollte man ebenso auf Planetennamen, Sternnamen oder Namen von NPC klicken können, um eine Route zu ihnen zu erhalten. Die Karte bei STO ist jedoch komplett statisch, ein einfaches Bild. Es gibt keine Suchfunktion, so dass man mühsam die ganze Karte nach einem bestimmten Namen absuchen muss.

Ich konnte nicht glauben, wie veraltet und lieblos das gemacht worden ist.
Alles in allem habe ich den Spaß an dem Spiel schon komplett verloren. Ich habe mein Abo gekündigt und logge mich jeden Abend aus Langeweile mal für eine Stunde ein, um dieselben Quests zu machen wie den Tag zuvor. Zu “erleben” gibt es nichts. Eine Storyline ist auch nicht vorhanden.

Die nächste interessante Abwechslung wird es wohl erst geben, wenn ich LC bin, und das wird noch eine ganze Weile dauern, zur Zeit bin ich LT 7.

Ich hatte mich SO auf das Spiel gefreut, und sie haben einen Weltraum-Egoshooter draus gemacht.

Viele Grüße
Thomas